Solidarität mit Dara!

22772Während der Vorbereitung und Werbung für das rebellische Musikfestival lernen wir in Nürnberg Dara kennen. Dara hat bei der YPG, den kurdischen Volksverteidigungseinheiten, gegen die IS-Faschisten gekämpft. Sein Asylrecht, das er zuerst in Deutschland erhalten hat, soll ihm wieder aberkannt werden. In sogenannten „Sicherheitsgesprächen“ wurde ihm gesagt er sein eine „Gefahr für Deutschland“. Wir treffen ihn für ein Interview.
Hier einige Auszüge daraus (das ganze Interview werden wir noch später veröffentlichen)

Hallo Dara, stell Dich doch mal bitte kurz vor und erzähle warum Du nach Deutschland gekommen bist.
Dara: Ich bin Dara, 20 Jahre alt. Ich bin geflohen weil ich verletzt wurde im Kampf. Gleichzeitig habe ich lange gekämpft bei der YPG und hatte keine Kraft mehr. Ich habe viele schlimme Sachen erlebt und gesehen.
Ich wurde auch von den IS-Faschisten gefangen genommen und gefoltert. Einen Freund von mir haben sie ihn vor meinen Augen geköpft. Ich habe noch mehr schlimme Sachen erlebt, die ich nicht erzählen möchte.

Nach Deiner Flucht hast Du in Deutschland erst mal Asyl bekommen. Wieso soll das jetzt zurückgenommen werden?
Dara: Der eigentliche Grund ist, dass ich zwar jetzt von der YPG tausende von Kilometern entfernt bin, aber mit meinem Herzen immer noch für sie gerade stehe. Und weil ich meinen Freunden und dem Kurdischen Befreiungskampf weiter zur Seite stehe.
Die Leute, die über mein Asylrecht entscheiden, haben nichts anderes gefunden. Ich habe mir, wenn man so will, nichts zu Schulden kommen lassen. Deshalb versuchen sie meine politische Aktivität zu verfolgen.
Ich bin hierher in ein Land gekommen, wo auf dem Papier Demokratie groß geschrieben wird. In sogenannten Sicherheitsgesprächen wurde ich in Deutschland ausgehorcht. Mir wurde gesagt, dass ich „Sicherheitsgefährdend“ für Deutschland sei.
Wenn hier wird ein ganzes Volk als Terroristen bezeichnet, da frage ich mich wer die wahren Mörder sind. Wenn wir, die auf der Suche nach Kultur und einem freien Leben sind als Mörder bezeichnet werden, dann frage ich mich wer die anderen, die wirklichen Mörder sind.

Welche Rolle hat die Musik und die Kultur in eurem Kampf gespielt, auch für die Moral und den Zusammenhalt.
Dara: Die Kultur und die Musik haben einen starken Einfluss. Durch unsere Kultur haben wir nie vergessen wer wir sind und wofür wir kämpfen. Unsere Musik hat uns motiviert und bestärkt das wir den Kampf auch gewinnen.
Ich kenne viele der kurdischen Gruppen, die auf dem Festival auftreten, natürlich auch Koma Berxwedan. Einige sind auch relativ neu gegründet, wie „Koma Afrin“ .

Was hältst du davon das auf dem deutschen Festival der kurdische Befreiungskampf so eine große Rolle spielt?
Dara: Ich es gar nicht sagen, wie sehr es mich freut, dass hier auf einem Festival unser Kampf bekannt gemacht wird. Ich fühle manchmal so, als ob es Kurdistan schon gebe, weil sich immer mehr und auch andere mit der kurdischen Frage beschäftigen und sich für unseren Kampf einsetzen. Für alle Kurden war es ein Wunsch, dass wir in der Welt wahr genommen werden.

Sehen wir uns auf dem Festival?
Dara: Ich versuche auf jeden Fall zu kommen!

Danke für das Interview Dara!